Wie VPNs Ihre Daten schützen: Diese 9 Dinge sollten Sie wissen

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Beim alltäglichen Surfen hinterlassen Sie unzählige Spuren – sei es Ihre IP-Adresse, Cookies, Ihr Browserverlauf oder Suchanfragen. Diese Daten können temporär, aber auch langfristig online gespeichert werden, weshalb es wichtig ist, die eigenen Daten ausreichend zu schützen. Ein VPN (Virtuelles Privates Netzwerk) kann hier große Dienste leisten. Wir zeigen Ihnen 9 Wege, wie ein VPN Ihre Daten schützt; unter anderem wird es um die Verschleierung Ihrer IP-Adresse, Schutz vor Hackern und die Wichtigkeit einer No-Logs-Richtlinie gehen.

Verschlüsselung – So funktioniert ein VPN

Zunächst ein kurzer Exkurs, wie ein VPN eigentlich genau funktioniert. Sie müssen sich Ihren Datenverkehr ohne VPN vorstellen wie eine Postkarte, die Sie versenden. Jeder, der sie auf ihrem Weg von Ihnen zum Empfänger in die Hände bekommt, kann den Inhalt theoretisch mitlesen, wenn er wollte. Mit einem VPN hingegen, packen Sie Ihre Daten in einen Umschlag, den niemand öffnen kann. Das geschieht durch eine Verschlüsselung, sobald Daten Ihr Gerät verlassen. Verschlüsselt fließen sie zu einem VPN-Server, mit dem Sie vorab eine Verbindung aufgebaut haben. Bei einem seriösen Premium-VPN-Dienst entspricht diese Verschlüsselung einem hohen Standard (AES-256-Verschlüsselung), sodass es praktisch unmöglich ist, sie zu knacken.

Die Verschlüsselung verhindert, dass Dritte wie Ihr Internetanbieter, Hacker oder Behörden Ihre Informationen lesen können.

Schutz in öffentlichen WLAN-Netzwerken

Sind Sie viel unterwegs, nutzen Sie sicherlich des Öfteren öffentliche WLAN-Hotspots, um mobile Daten zu sparen. Doch in den meisten Fällen sind diese Netzwerke nur unzureichend geschützt, und Hacker können sie leicht für Cyberattacken nutzen, um Daten anderer Nutzer abzufangen oder zu stehlen. Durch die Verschlüsselung des Datenverkehrs mit einem VPN minimieren Sie diese Gefahren deutlich.

Verschleierung der IP-Adresse

Ein VPN bietet den weiteren Vorteil, dass Sie Ihre IP-Adresse ändern können. Während der aktiven VPN-Verbindung wird Webseiten und Online-Diensten, die Sie besuchen, die IP-Adresse des VPN-Servers angezeigt. Ihre wahre Online-Identität bleibt verschleiert. Die Online-Privatsphäre wird auf diese Weise erheblich erhöht. Zum Beispiel ist es ohne Ihre reale IP-Adresse deutlich schwerer, ein Profil von Ihnen anzulegen, da die IP-Adresse neben anderen Daten für das Tracking genutzt werden kann. Personalisierte Werbeanzeigen werden dadurch reduziert.

Internet-Zensur umgehen

Ein VPN hilft durch die maskierte IP-Adresse nicht nur beim Datenschutz, sondern sorgt für ein freies Internet. Denn einige wenige Länder zensieren das Internet; bekanntes Beispiel ist China, wo der Zugriff unter anderem auf Google-Dienste, X oder Facebook verwehrt wird. Befinden Sie sich in China und möchten auf diese Websites zugreifen, stehen Sie vor verschlossenen Türen. Verbinden Sie sich einfach mit einem VPN-Server in einem anderen Land mit freiem Internet und greifen Sie wie gewohnt auf die Webseiten zu.

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Schutz vor Hackern und Cyberangriffen

Jeder Nutzer, der sich im Internet bewegt, kann potenzielles Ziel eines Cyberangriffes sein. Ein VPN schützt vor manchen dieser Gefahren. Hier finden Sie einige Beispiele:

  • Phishing: VPN hilft nicht direkt gegen Phishing; das bedeutet, es hält Nutzer nicht davon ab, aus Unwissenheit auf einen gefährlichen Link zu klicken oder einen Anhang mit Malware zu öffnen. Aber es schützt in anderer Hinsicht, und ein Aspekt wurde anfangs bereits genannt: VPNs verschlüsseln Ihren Internetverkehr. Wenn Sie eine böswillige Website öffnen, sind sensible Informationen (wie Passwörter oder Kreditkarteninformationen) verschlüsselt. Angreifern fällt es dadurch deutlich schwerer, diese Daten abzufangen.
  • Man-in-the-Middle-Angriffe: Bei einer Man-in-the-Middle-Attacke stellt sich ein Angreifer zwischen Sie (Ihrem Gerät) und dem Server, mit dem Sie kommunizieren. Dies gibt ihm die Möglichkeit, alle Daten, die zwischen Ihnen und dem Ziel hin und her fließen, abzufangen. Das Gefährliche dabei: Keiner der beiden Parteien merkt etwas von dem Angriff; die ganze Zeit über besteht der Eindruck, dass die Parteien normal miteinander kommunizieren. Öffentliche WLAN-Hotspots (siehe oben) sind für die Attacken beliebt, weil sie oft kaum Sicherheit bieten.

Ein VPN glänzt hier wieder mit der Verschlüsselung Ihrer Daten. Selbst wenn es dem Hacker durch einen Man-in-the-Middle-Angriff gelingen sollte, Ihre Daten abzufangen, sieht er nur Kauderwelsch. Er kann also wenig mit den erbeuteten Informationen anfangen.

  • DDoS-Angriffe: DDoS-Attacken (Distributed Denial of Service) zielen auf eine Überlastung eines Servers hin, damit dieser langsam oder gar nicht mehr arbeitet. Bei gezielten DDoS-Angriffen benötigt der Hacker jedoch Ihre IP-Adresse. Verschleiern Sie diese mit einem VPN, leiten Sie den Angriff auf den VPN-Server um, da Ihre tatsächliche IP-Adresse unbekannt bleibt.

Malware und Viren

Die Folgen von Malware-Angriffen können verheerend sein. Viele Premium-VPN-Dienste bieten zusätzliche Funktionen neben dem reinen VPN-Schutz an. Ein Feature ist ein Malware- und Virenschutz. Es funktioniert wie ein Antivirenprogramm, das Sie auch einzeln kaufen können. Es überwacht permanent Ihren Datenverkehr und warnt Sie vor einem möglichen Virenangriff.

So finden Sie das richtige VPN

  • Vermeiden Sie gratis VPNs: Das wichtigste Kriterium vorweg: Finger weg von gratis VPNs. Es geht nicht um kostenlose Probeversionen von seriösen VPN-Diensten, die zum Beispiel zeitlich begrenzt oder von den Funktionen eingeschränkt sind. Vielmehr sind damit komplett kostenlose VPNs gemeint. Das Problem mit solchen VPN-Diensten ist, dass sie sich durch irgendeine Einnahmequelle finanzieren müssen. Und da Abogebühren weggefallen, geschieht diese Finanzierung entweder durch Werbung oder gar durch einen Weiterverkauf Ihrer Daten.
  • No-Logs-Richtlinie und Datenschutz: Ein VPN mit den oben genannten Funktionen bringt Ihnen wenig, wenn der VPN-Anbieter selbst fleißig Daten von Ihnen sammelt und sie an Dritte weiterverkauft. Das ist theoretisch möglich, da Ihr kompletter Datenverkehr über einen VPN-Server läuft. Seriöse VPN-Dienste distanzieren sich jedoch ausdrücklich von solchen Praktiken und legen Wert auf eine sogenannte No-Logs-Richtlinie. Das bedeutet, dass Ihr Datenverkehr nicht erfasst oder protokolliert wird.
  • Qualität und Anzahl der Server: Ein wichtiger Faktor bei der Wahl des passenden VPNs sind die Server. Einmal ist es wichtig, dass genügend VPN-Server zur Auswahl stehen. Das verhindert, dass es zu Überlastungen einzelner Server kommt, da der Datenverkehr besser verteilt werden kann. Dann ist es entscheidend, mit welchem VPN-Protokoll die Verschlüsselung stattfindet. Das kann sich ebenfalls auf Geschwindigkeiten auswirken. Die bekanntesten VPN-Protokolle sind WireGuard, IKEv2/IPSec und OpenVPN.
  • Kill Switch: Was passiert mit Ihren Daten, wenn die VPN-Verbindung unerwartet unterbrochen wird? In diesem Fall sollte ein sogenannter Kill Switch greifen, der die Internetverbindung sofort unterbricht.
  • Kundensupport: Ein gutes VPN verfügt über einen Kundensupport, der über verschiedene Kanäle (Chat, E-Mail, Kontaktformular) erreichbar und in deutscher oder zumindest englischer Sprache verfügbar ist.
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Fazit: So schützt ein VPN Ihre Daten

Ein VPN schützt auf vielerlei Hinsicht Ihre Daten. Durch die intensive Verschlüsselung des Datenverkehrs ist es Außenstehenden praktisch unmöglich, die Informationen einzusehen, geschweige denn sie zu stehlen. Das ist insbesondere unbezahlbar in öffentlichen WLAN-Hotspots, die bei Hackern beliebt sind für Man-in-the-Middle-Angriffe oder Phishing. Die verschleierte IP-Adresse sorgt für Anonymität, was Tracking verhindern oder Internet-Zensur umgehen kann. Außerdem schützt es vor direkten DDoS-Angriffen. Wichtig ist, dass Sie sich für ein seriöses Premium-VPN entscheiden, das Wert auf eine strikte No-Logs-Richtlinie legt, und gratis VPNs meiden.