CeBIT 2015 ein Rückblick
Die aktuelle CeBIT 2015 geht zu Ende und wir geben hier einen kurzen Überblick über die Themen, die auf der CeBIT in diesem Jahr im Fokus standen.
Das Hauptthema der diesjährigen größten Computermesse der Welt, der CeBIT, war die digitale Transformation. In dem Kunstbegriff „d!conomy“ soll ausgesagt werden, dass die verstärkte und sogar intensiven Nutzung von IT Technologien in allen Bereichen und Branchen mittlerweile Einzug gehalten hat und alle weiteren aktuellen IT-Themen letztlich unter diesem Oberbegriff der digitalen Transformation beschreiben, wie einzelne Unternehmen effizienter, vernetzter und damit produktiver arbeiten können. Ob der Begriff d!conomy mehr als ein Buzzword ist, muss sich aber erst noch zeigen.
Big Data – Grundlage für alles andere
Um überhaupt etwas transformieren, also von A nach B bewegen zu können, benötigt man Daten. Der Trend Daten nicht nur zu nutzen sondern auch intensiv zu sammeln anschließend auszuwerten und daraus Rückschlüsse zu ziehen, beschreibt der Trend des so genannten „Big Data“. Aktuell nach wie vor nur für mittlere und sehr große Unternehmen vernünftig nutzbar, zeigt dieser Trend doch aber letztlich auf, wie aus entsprechend großen Datenmengen aus dem eigenen Unternehmen oder aus dem Markt für das jeweilige Unternehmen Rückschlüsse auf zukünftige Entscheidungen zu treffen sind. Es bleibt an dieser Stelle wie immer abzuwarten, wann dieser Trend auch für kleinere mittelständische Unternehmen vernünftig und vor allem Kosten effizient eingesetzt werden kann.
Social Business – willkommen im Content Marketing
Auch nicht erst seit diesem Jahr sondern schon seit vielen Messe besuchen Sie das Thema soziale Netzwerke und deren Gewinn bringende Nutzung für Unternehmen auch auf der diesjährigen CeBIT mit als eines der Hauptthemen im Vordergrund. Dabei geht es nicht nur um die vernünftige Nutzung von sozialen Netzwerken als solchen sondern immer häufiger und öfters um die Frage wie Kunden informiert werden können und wie Firmen ihre Marketing-lastigen Werbebotschaften intelligent und weniger aufdringlich zu Ihren potentiellen Interessenten transportieren können. Unter dem Schlagwort „Content Marketing“ wurden unterschiedlichste Ansätze diskutiert und von PR Spezialisten, Bloggern sowie Unternehmensberatern aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Was für große Unternehmen schon seit Jahren Alltag ist Herr zieht nun auch mittlerweile in kleinere und mittelständische Unternehmen ein. Hier ist zu erwarten, dass Unternehmenslenker und Geschäftsführer unter dieser zusätzlichen Belastung ächzen werden zumal in aller Regel vor allem technisch orientierte Dienstleistungen selten Roman-artig oder Prosa-ähnlich zu beschreiben sind. Die entsprechenden Online-Agenturen sowie Anbieter von passenden Online-Redaktionen werden sich darüber zweifellos freuen.
Cloud Computing – auch nicht wirklich neu
Der Trend, Anwendungen, Prozesse sowie Rechen leisten generell in zentrale Rechenzentrum auszulagern und dort möglichst effizient und Kosten sparen von großen Computern leisten zu lassen, ist als solcher nicht neu. Unter dem Begriff aus dem und Zentralisierung hatten wir das ganze Thema 25 Jahren schon einmal. In Form des Cloud Computing kommt es nun Seiten nunmehr ca. 3-5 Jahren wieder vermehrt zu den Anwendern zurück. So auch in diesem Jahr auf der CeBIT 2015. Mittlerweile bringen IT Dienstleister und Service Anbieter ihre Rechenzentrumsdienstleistungen in Form von so genannten „managed Services“ wieder zurück in den Markt. Dabei geht es vor allem darum, dass der jeweilige IT Anbieter die Dienstleistungen für seine Unternehmenskunden so strukturiert und handhabbar macht, dass sie Firmenkunden nicht nur Aufwands und anlassbezogen buchen bzw. nutzen können, sondern dass diese auch mit einem Qualitätsniveau erbracht werden, so dass sich der Unternehmensanwender auf sein eigentliches Kerngeschäft konzentrieren kann. Beispiele hierfür sind etwa das Thema „Managed E-Mail“ oder etwa die komplette Verlagerung von PC Arbeitsplätzen auf Virtualisierung des Jahr war in entsprechend ausgelegten Rechenzentren.
Interessierte Firmenkunden sollten hierbei darauf achten, dass nicht nur das Thema Datenschutz einwandfrei gelöst ist, sondern auch vom jeweiligen Anbieter entsprechende Service Level angeboten werden. Ein Gütesiegel hierbei ist zum Beispiel auch die Mitgliedschaft in entsprechenden Vereinigungen wie „IT-Security made in Germany“ .
Unvermeidbar Industrie 4.0
War es vor ein oder zwei Jahren noch das Thema autonomes Auto fahren, so steht mittlerweile für die gesamten Industriebetriebe und fertigenden Unternehmen das Thema Industrie 4.0 auf der Agenda. Letztlich beschreibt dieser Trend den Umstand, dass zukünftig beinah jedes einzelne Gerät mit passenden Technologien mit dem Internet verbunden sein wird. Im zweiten Schritt geht es dann darum, dass die autonom arbeitenden Geräte wie etwa Autos, Produktionsanlagen oder der heimische Kühlschrank miteinander also untereinander Informationen austauschen. Nun haben wir zwar für das autonom fahrende Auto immer noch keine Freigabe und auch der Kühlschrank kann nach wie vor nicht wirklich selbstständig seine Bestellung im Supermarkt abgeben. Man bekommt bei dem Rundgang über die entsprechenden Messestände jedoch den Eindruck, dass wir dem Ziel von mit helfenden und mitdenkenden Maschine ein Stück näher gekommen sind. Technik Zweifler und Kritiker werden an dieser Stelle aufhorchen und noch einmal einen Blick in George Orwells Roman „1984“ werfen.
Wo ist eigentlich 3 D?
Auf der diesjährigen CeBIT wurden wieder technische Neuheiten präsentiert. So ist anzumerken, dass etwa das Thema 3-D Drucken mit immer preiswerteren und kleineren Geräten möglich wird. Dabei gibt es nicht nur wirklich interessante Hingucker wie die Minispritzpistole zum wirklich sofortigen drei die diese einen von selbst kleinen und kleinsten Gegenständen. An welcher Stelle jedoch diese neuen Geräte tatsächlich wertschätzen und möglicherweise sogar Umsatz steigern eingesetzt werden können, dies blieb auch auf der diesjährigen CeBIT noch weitestgehend offen.
… auch das noch
Daneben gab es auf der CeBIT selbstredend die üblichen großen Verkaufsstände. Allen voran die große Software– sowie Hardwarehersteller und natürlich die unvermeidlichen Mobilfunkanbieter. Wer ein aktuelles Mobiltelefon oder ein neues Smartphone gesucht hat, war hier richtig.
Zu guter letzt sei noch erwähnt, dass im Jahr 2015 zum ersten Mal nach fünf mageren Jahren wieder mehr Besucher auf der Cebit als im Vorjahr waren. Auch hier scheint sich durchzusetzen, dass der Trends der Digitalisierung sich eben auch bei den Messebesuchern positiv niederschlägt. Das lässt für das kommende Jahr hoffen. Nicht nur was die Besucherzahlen angeht, sondern auch den Ausblick auf Investitionen in entsprechende IT-Technologien im Mittelstand. Das dürfte viele deutsche IT-Dienstleister vorsichtig hoffnungsfroh stimmen.
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Matthias Böhmichen ist Geschäftsführer des IT-Dienstleisters Biteno GmbH. Neben seinem Job blogt und schreibt er auf den Webseiten der Biteno GmbH über technische und unternehmerische Themen.