Was ist Debian?

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Bei Debian handelt es sich um ein gemeinschaftlich entwickeltes Linux Betriebssystem, welches als kostenloser Download zur Verfügung gestellt wird. Debian basiert größtenteils auf den grundlegenden Komponenten des GNU-Projekts und einem Teil des Linux-Kernels. Aktuell befindet sich das freie Betriebssystem in der 11. Version, die unter dem Namen Bullseye erhältlich ist. Debian erfreut sich einer gigantischen Nutzergemeinde, die aktiv an der Entwicklung des Betriebssystems und der dazugehörigen Programmpakete beteiligt ist. Aktuell sind rund 60000 unterschiedliche Programmpakete für Debian erhältlich.

Entwicklungsgeschichte dieser Linux-Variante

Das Debian-Projekt wurde im Jahr 1993 von dem US-amerikanischen Informatiker Ian Murdock ins Leben gerufen und wird seitdem fortwährend weiterentwickelt und wird kontinuierlich mit neuen Funktionen und Features versehen. Der Name Debian leitet sich aus dem Namen des Gründers und seiner Lebensgefährtin Debra Lynn ab (Deb+Ian). Debian hat sich im Laufe der Zeit als eines der meistgenutzten freien Betriebssysteme auf Basis des Linux-Kernels etabliert. Das freie Betriebssystem kommt bei vielen anderen Linux-Distributionen zum Einsatz. Das bekannteste und meistgenutzte Debian-Derivat ist Ubuntu‎, das von Millionen von Nutzern weltweit genutzt wird. Debian ist in erster Linie für seine innovative Paketverwaltung „dpkg“ und deren Frontend „APT“ bekannt. Diese ermöglichen ältere Versionen von Debian schnell und unkompliziert durch aktuelle zu ersetzen oder neue Programmpakete zu installieren. Sie sind ebenso dafür zuständig, alle externen Abhängigkeiten von einem Programm automatisch zu laden und zu installieren.

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Organisation

Das Betriebssystem wird von mehr als 1000 Software-Entwicklern betreut, die kontinuierlich an der Weiterentwicklung des Systems arbeiten. Ein Debian-Entwickler kann jeder Programmierer werden, der über die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügt und den sogenannten „New-Member-Prozess“ erfolgreich meistert. Alle Bewerber werden hinsichtlich ihrer Kenntnisse ausgiebig geprüft. Das Debian-Projekt wird durch die sogenannte „Debian-Verfassung“ konstituiert. Mit dieser wird die demokratische Organisationsstruktur durch regelmäßig stattfindende Wahlen geregelt. Des Weiteren verpflichtet sich das Projekt mit einem Gesellschaftsvertrag zu freier Software.

Am 26. April 2004 trat die Version 1.1 des Gesellschaftsvertrags in Kraft. Die Änderungen im Inhalt des Vertrags besagen, dass sämtliche Komponenten des Debian-Betriebssystems frei sein müssen und nicht nur das System als Gesamtprodukt. Aktueller Leiter des Projekts ist der englische Softwareentwickler Chris Lamb. Der Posten des Leiters wird einmal im Jahr im Rahmen einer Wahl neu vergeben. Alle Wahlen und Abstimmungen werden auf elektronischem Wege nach der Schulze-Methode abgewickelt. Im Jahr 1997 wurde als Dachorganisation für Debian und weitere Open-Source-Projekte die „Software in the Public Interest“ gegründet.

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Besonderheiten

Debian ist als Linux Distribution in erster Linie für seine performante Paketverwaltung „dpkg“ und deren innovative Frontend „APT“ bekannt. Durch den Einsatz dieser beiden Komponenten können ältere Debian-Versionen ohne viel Aufwand auf den neuesten Stand gebracht werden. Darüber hinaus lassen sich bestehende Softwarepakete schnell und einfach aktualisieren und neue Programmpakete binnen weniger Mausklicks installieren. Das System bietet Unterstützung für eine breite Vielzahl unterschiedlicher Hardware-Architekturen, wobei in diesem Zusammenhang zwischen den „offiziellen Architekturen“ und den sogenannten „Ports“ unterschieden wird. Als Ports werden Release-Architekturen bezeichnet, die von kleineren Entwickler-Teams betreut werden und nur als sogenannte „Unstable-Versionen“ erhältlich sind. Jede neue Architektur wird zunächst als Port betreut und kann im Laufe des Entwicklungsprozesses zu einer offiziellen Release-Architektur aufgewertet werden. Umgekehrt kann ebenso eine offiziell unterstützte Architektur zu einem Port abgewertet werden, falls die Anforderungen an Release-Architekturen nicht mehr in ihrer Gesamtheit erfüllt werden.

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Sicherheitsaspekte

Alle Software- und Sicherheitsprobleme werden öffentlich behandelt, wodurch ein hohes Maß an Transparenz gewährleistet wird. Sicherheitsaspekte werden unter Einbezug der Öffentlichkeit auf der Debian-Security-Announce-Mailingliste diskutiert. Von dieser Vorgehensweise versprechen sich die Leiter des Projekts ein schnelleres Auffinden potenzieller Sicherheitslücken und damit die Möglichkeit diese rascher beseitigen zu können. Die Tatsache, dass die Entwicklung neuer und bestehender Betriebssystem-Komponenten und Softwarepakete öffentlich sichtbar ist und unter der Beteiligung einer Großzahl von Entwicklern realisiert wird, erfordert spezielle Sicherheitsmaßnahmen. So werden beispielsweise Änderungen an Paketen mit einem digitalen Schlüssel versehen. Bei dem Endanwender wird dann die Gültigkeit des digitalen Schlüssels vor der Installation überprüft. Diese Maßnahme soll die Einschleusung schädlicher Computerprogramme und Codefragmente in Debian-Pakete unmöglich machen.

Verbreitung von Debian

Laut einer Online-Umfrage, die im Auftrag von Heise Online durchgeführt wurde, ist Debian mit 47 Prozent das am meisten genutzte Open-Source-Betriebssystem in deutschen Firmen. Im Bereich der freien Betriebssysteme nimmt Debian mit einer Verbreitung von rund 30 Prozent den zweiten Platz hinter Ubuntu-Linux ein, das ebenfalls auf Debian basiert. In Deutschland ist die Stadt München zwischen 2006 und 2013 auf die auf Debian basierte Linux-Distribution LiMux umgestiegen. Aufgrund unvorhersehbarer Komplikationen mit der IT-Infrastruktur ist jedoch eine Rückkehr zu Windows-Systemen bis 2020 geplant.

Derivate von Debian wie Ubuntu

Das freie Betriebssystem eignet sich aufgrund seiner gigantischen Auswahl an Paketen und der zuverlässigen Paketverwaltung ideal dazu, um eigenständige Linux-Distributionen abzuleiten. Aus diesem Grund gibt es eine große Vielzahl von Distributionen, die für ihre Basis Komponenten und Pakete von Debian verwenden. Einige bekannte Beispiele sind:

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–              Ubuntu

–              Knoppix

–              Linux Mint

Angaben der GNU/Linux Distribution Timeline zufolge gibt es derzeit mehr als 480 Distributionen, die aus Debian abgeleitet sind. Viele dieser Derivate sind für einen bestimmten Zweck entwickelt worden, wie beispielsweise zum Einsatz als Webserver oder an der Universität.