Was ist ein Sachkonto?
Bei einem Sachkonto handelt es sich um ein Konto, auf dem man Buchungen der Jahresabschlussbuchungen und des laufenden Geschäfts vornimmt.
In einem Betrieb gibt es keine gesetzliche Regelung, welche die Anzahl von erforderlichen Sachkonten betrifft. Die Anzahl hängt vom Umfang und der Größe eines Unternehmens ab. Vor allem der Grundsatz der Übersichtlichkeit in der GoB erfordert es, zahlreiche Sachkonten zu führen. Die Konten müssen eine detaillierte Gliederung aufweisen.
Sachkonto und GoB
Bei der Erstellung eines Sachkontos müssen Sie sich an die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung (GoB) halten. Jeder, der zur Buchführung verpflichtet ist, unterliegt dieser Pflicht. Die Regelungen zum GoB leiten sich aus dem Handelsrecht ab. Der Paragraph § 238 Abs. 1 HGB besagt, dass jeder Kaufmann seine Bücher führen muss. Er ist dazu verpflichtet, in seiner Buchführung die Vermögenslage und seine Handelsgeschäfte nach GoB darzustellen. Ebenfalls ist es erforderlich, den Jahresabschluss den GoB entsprechend aufzustellen. Natürlich gelten diese Bestimmungen auch für einen Konzernabschluss und eine Kapitalgesellschaft. Um verschiedene Vereinfachungsverfahren wie beispielsweise Bewertungs– oder Inventurvereinfachungsverfahren anzuwenden, muss man ebenfalls die GoB beachten.
Im Rahmen der Jahresabschlüsse und der Buchführung besitzen die GoB eine zentrale Bedeutung. In Bezug auf ein Sachkonto spielen die verschiedenen Kriterien, die für eine ordnungsmäßige Buchführung gelten, eine wesentliche Rolle. Die Aufzeichnungen eines Sachkontos müssen beispielsweise vollständig und richtig sein. Außerdem müssen Sie sich an den Grundsatz der Klarheit halten und Ihre Buchführung derartig gestalten, dass sie nachprüfbar und übersichtlich ist. Neben einem Überblick über die verschiedenen Geschäftsvorfälle und die Unternehmenslage ist es erforderlich, im Sachkonto die Geschäftsvorfälle klar verfolgen zu können. Die Buchungen sollten zeitgerecht und geordnet gestaltet sein. Der Wareneingang und Warenausgang muss ordnungsgemäß aufgezeichnet sein.
Sachkonten und Gliederung
Um Sachkonten zu gliedern, sollten Sie von einem Kontorahmen Gebrauch machen. Grundsätzlich bestimmt ein Unternehmen nach seinen speziellen Bedürfnissen die Anzahl der Sachkonten. Um die Vielzahl von Sachkonten zu ordnen, ist die Verwendung von Kontenrahmen allerdings sinnvoll. Mithilfe eines Kontorahmens kann die Buchhaltung schematisch und einheitlich nach einem festgelegten Ordnungssystem arbeiten. Indem man dieses System befolgt, ist auch die Beachtung der GoB vereinfacht.
In einem Kontenplan hält man die in einem Unternehmen geführten Sachkonten fest. Die Zahl der Sachkonten, die nach einem Kontenplan geführt werden, ist wesentlich höher als die im Jahresabschluss ausgewiesenen Posten. Daher ist eine Zusammenfassung der Konto-Salden mit den Jahresabschlussposten wichtig. Man arbeitet auch hier nach einem vorher festgelegten Kontorahmen-System. Je nach Unternehmen oder Branche können die Kontorahmen unterschiedlich gestaltet sein.
In einem Kontorahmen werden die verwendeten Sachkonten im Überblick dargestellt. Die Konten werden jeweils nach bestimmten Kriterien zusammengefasst. Im Bereich der EDV-Buchführung stellt der Kontorahmen eine wichtige Grundlage dar. Es sind auch die Kontostammdaten enthalten. Diese Daten sind für die Steuerung der Datenverarbeitung verantwortlich. Für die Erstellung eines Kontorahmens sind verschiedene Systeme vorhanden.
Vom Programm werden den Kontonummern diverse Kontobezeichnungen automatisch bereitgestellt. Jedoch kann man je nach System diese Bezeichnungen individuell verändern und so auf eine bestimmte Branche abstimmen. Im Kontorahmen sind auch die Funktionen von einzelnen Konten wie beispielsweise Umsatzsteuer-Verarbeitung ausgewiesen. Grundsätzlich können sie systembedingt verändert werden. Bei jeder Veränderung müssen die Anforderungen der GoB beachtet werden. Normalerweise können in einem Kontorahmen auch Informationen über Besonderheiten der Programmtechnik enthalten sein.
Verschiedene Arten von Sachkonten
Sachkonten können in verschiedene Untergruppen unterteilt werden. Bei aktiven Bestandskonten handelt es sich um Vermögenskonten, während passive Bestandskonten Schuldposten darstellen. Erfolgskonten stellen Aufwands- und Erlöskonten dar. Auch Privatkonten mit Neueinlagen und Privatentnahmen zählen zu den Sachkonten. Aktive und passive Bestandskonten hängen mit der Bilanz zusammen. Am Ende des letzten Wirtschaftsjahres dient der jeweilige Bestand als Ausgangspunkt für die Fortführung des Kontos. Über das Eigenkapital fließen die Privat- und Erfolgskonten in eine Bilanz ein.
Aktive Bestandskonten beinhalten beispielsweise auch die Kundenforderungen. Dabei handelt es sich um die Forderungen aus Lieferungen, und Leistungen. Lieferantenverbindlichkeiten werden auch zu den passiven Bestandskonten gezählt. Für einzelne Lieferanten und Kunden werden häufig Personenkonten angelegt. Besonders bei Unternehmen mit verschiedenen Lieferanten und Kunden wird dadurch eine optimierte Übersichtlichkeit erreicht. Falls getrennte Personenkonten geführt werden, finden sich in den Sachkonten nur Vermerke. Es werden nur die Forderungen oder Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen vermerkt. Das bedeutet, dass in den Sachkonten normalerweise nur die Summen von offenen Lieferantenverbindlichkeiten oder Kundenforderungen ausgewiesen werden. Um die Buchungen von einzelnen Geschäftsvorfällen nachzuprüfen, sind Personenkonten in diesen Fällen erforderlich.
Zusammenfassung
Sachkonten spielen in einem Unternehmen eine wichtige Rolle, da hier die Geschäftsvorfälle und der Jahresabschluss dargestellt werden. Die Anzahl der erforderlichen Konten wird je nach Unternehmenslage ausgewählt. Bei der Buchhaltung muss man sich an die Vorschriften der GoB richten, die ausreichende Transparenz garantieren. Um eine einheitliche Struktur in der Kontoführung zu erreichen, wird ein Kontorahmen verwendet.