Was ist eine Firewall?
Vom Grundsatz her ist eine Firewall ein Schutzmechanismus, der geschaffen worden ist, um verschiedene Netzwerke und deren Bereiche voneinander zu trennen bzw. die Festplatte Ihres Rechners in verschiedene Segmente zu teilen. Das bedeutet – zum besseren Verständnis – dass sie permanent Ihre eingehenden und abgehenden Daten auf gefährliche Inhalte hin prüft, die Ihrem Computer schaden können.
Die Firewall leitet die jeweiligen Daten in die richtige Richtung, so dass diese auch nur in den jeweiligen Bereichen ankommen. Bevor dieser Schutz aber greifen kann, sind im Vorfeld Regeln zu definieren, nach denen Datenein– und –ausgänge entsprechend überwacht, gefiltert und geöffnet werden können.
Wozu benötige ich eine einen solchen Schutz?
Sie brauchen die Firewall aus einem einzigen Grund: Ihren PC und Ihr Netzwerk vor schädlichen Daten zu schützen. Sie ist die Basis eines jeden Sicherheitskonzeptes im IT-Bereich, sowohl für Software als auch für Hardware.
Durch die Nutzung dieses Instruments verhindern Sie den Angriff auf Ihre gespeicherten Daten. Denken Sie einmal zurück! Zu Beginn des Internets war es normal, dass ein PC direkt mit dem Netz verbunden war. Damals wurden Viren und Angriffe in Sekundenschnelle gestartet und durchgeführt. Ihr PC war offen für jeden Angriff und den Diebstahl Ihrer Daten. Mit einer entsprechenden Sicherheitslösung wären die damals berühmt, berüchtigten Viren und Würmer wie beispielsweise der SQL-Slammer gar nicht erst bis zu Ihrem Computer vorgedrungen.
Heute sind Firewalls obligatorisch
Heute gehört es zum Standard in der Grundausstattung, da fast jeder PC vom Grunde her bereits über eine entsprechende Firewall-Software verfügt. Aber auch Router und Server sind mittlerweile mit entsprechenden Mitteln modifiziert, so dass Schadsoftware auf dem direkten Wege kaum noch eine Chance hat. Auch weil die meisten Anwender sich gar nicht erst mit dieser Materie befassen möchten.
Die Firewall erleichtert Ihnen also das PC-Leben ungemein. Voraussetzung einer ständigen Sicherheit ist jedoch, dass Sie dieses Instrument niemals ausschalten. Wenn Sie diese Regel befolgen, haben Sie schon einen ausreichend großen Schutz und offene Ports etc. sind Nebensache.
Aber nicht nur der eingehende Verkehr kann geblockt werden. Die Firewall arbeitet auch nach außen hin. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn Schadsoftware versucht, einen Kontrollserver zu erreichen. Es ist also festzuhalten, dass die Firewall durchaus sehr starken Einfluss auf Ihren Netzverkehr haben kann.
Wo liegt die Firewall?
Der Schutzmechanismus kann an verschiedenen Orten hinterlegt sein. In der Regel finden Sie ihn in Ihrem privaten heimischen Netzwerk direkt auf Ihrem PC. Hier ist sie als Bestandteil der Sicherheitslösung direkt installiert.
Zusätzlich kann es sein, dass Sie eine weitere Firewall auf Ihrem Router finden. Solche Router werden auch als Hardware-Firewall bezeichnet. Somit wird im Endeffekt Ihr eigenes Netzwerk vom Rest der Welt getrennt und geschützt.
Hardware-Firewalls lassen sich zudem häufig in Firmennetzwerken finden. Diese haben zwar den gleichen Auftrag wie Ihre heimische Firewall, sind aber wesentlich umfangreicher gestaltet. Zudem werden hierbei auch noch gesonderte Geräte mit einbezogen.
Auch kann es hier vorkommen, dass das gesamte Netzwerk in mehrere kleinere Bereiche aufgeteilt wird. So werden kontrollierte Übergänge geschaffen und verschiedene Segmente voneinander getrennt. Private Hardware kann aufgrund dieser Spezifikationen beispielsweise nicht auf Daten des Firmennetzwerks zugreifen.
Einrichtung
Netzwerke eintragen
Hier können Sie alle Netzwerke eintragen, mit denen Ihr PC verbunden ist und auf welche Sie zugreifen möchten oder müssen. Sie definieren auch die Firewall für jedes einzelne Netzwerk individuell. So können Sie je nach Netzwerk unterschiedliche Schutzfunktionen einrichten und nutzen.
Den Sicherheitsgrad selbst bestimmen
Sie haben die Möglichkeit, Ihren Schutz selber zu definieren. Bei den Einstellungen finden Sie die Möglichkeit, dies festzulegen. Sie können die Firewall automatisch arbeiten lassen oder eigene Regeln definieren.
Auch die Sicherheitsstufe können Sie hier nach Ihrem jeweiligen Bedarf anpassen. Diese reicht von niedrig bis hoch. Sie sollten diese Einstellung davon abhängig machen, ob Sie sich einem gesicherten oder offenen Netz befinden.
Regeln festlegen
Unter diesem Punkt haben Sie die Möglichkeit, die Regeln für Ihre Firewall zu definieren. Mit Hilfe dieser Regeln können Sie verhindern, dass bestimmte Anwendungen auf das Internet und Programme aus dem Internet auf Ihre Daten zugreifen können.
Regeln für Nachfragen
Nachfragen helfen Ihnen dabei, inwieweit die Firewall selbständig arbeiten soll. Mit einer absoluten Selbständigkeit kann es durchaus vorkommen, dass Ihre Firewall Daten blockiert, auf die Sie aber Zugriff haben möchten. Mit der Funktion nachfragen können Sie hier endgültig selber das ok geben oder den Inhalt sperren.
Schädliche Veränderungen
Mit Hilfe der Referenzprüfung erkennt Ihre Firewall, ob es Veränderungen an Ihren Anwendungen und Programmen gab. Das ist vor allem dann der Fall, wenn ein Programm, dem Sie Zugriffe auf das Internet eingeräumt haben, mit einem Virus infiziert worden ist.
Was macht eine Firewall?
Die Frage nach der Arbeitsweise der Sicherheitslösungen ist auch für Sie als Anwender vom Grundsatz her interessant. Dabei sind die Funktionen sehr unterschiedlich. Zum besseren Verständnis sollten Sie einmal etwas abstrakt denken.
Stellen Sie sich das Programm als eine Art Türsteher vor. Eine standardisierte Variante arbeitet einfach nach statischen Regelsätzen. Diese Paketfilter schauen lediglich darauf, wer Absender bzw. Adressat des jeweiligen Datenpakets ist und entscheiden dann über den weiteren Fortlauf.
Die dynamische Methode
Eine andere Methode ist die stateful inspection. Hierbei handelt es sich um einen dynamischen Paketfilter. Die bereits erwähnten statischen Regeln können hier von Ihnen erweitert werden. Sie können hiermit auch den Verbindungsstatus des jeweiligen Datensatzes überprüfen.
Sie finden so heraus, ob der Adressat den Datensatz erhalten kann und auch will. Bei einer positiven Verbindung werden alle weiteren Schritte wieder nach bestimmten Gesichtspunkten geprüft.
Die Proxy-Firewall
Die nächste Option ist die Proxy-Firewall. Hier wird bereits auf der Ebene der Applikationen Ihre Prüfung vorgenommen. Nicht nur die Datensätze überprüft Ihre Firewall, sondern auch den jeweiligen Inhalt. Mit dieser Deep Packet Inspection können auch mehrere Datensätze vom Ihrer Sicherheitseinrichtung geblockt werden.
Eine endgültige Weitergabe erfolgt erst dann, wenn sicher ist, dass keine Gefahr vorliegt. Mit der Proxy-Lösung ist es Ihnen möglich, aktive Webseiteninhalte zu sperren. Somit ist das Risiko eines Virenbefalls Ihres Rechners oder Netzwerkes noch einmal drastisch reduziert.
Woher kommt der Name?
Der Begriff stammt aus der Historie. Früher wurden Städte und Gebäudekomplexe mit sogenannten Brandschutzmauern verstärkt. Diese hatten eine ähnliche Funktion wie die Sicherheiutssoftware auf Ihrem Rechner.
Die Mauer trennt verschiedene Abschnitte voneinander und verhindert so, dass beide gleichzeitig Feuer fangen. Wie bereits erläutert, macht die Firewall das gleiche auf Ihrem PC oder in Ihrem Netzwerk. Sie bewirkt, dass ein Übergreifen eines Virus von einem Bereich in den anderen unterbleibt.