Was ist Moodle?
Praktisch jeder Student hat schon einmal davon gehört. Nicht wenige haben es selbst bereits mindestens einmal im Bachelor oder Master-Studium verwendet. Die Rede ist von der Lernplattform Moodle. Obwohl Sharepoint und ähnliche Produkte laufend auf dem Vormarsch sind, hat sich die Plattform in den letzten Jahrzehnten einen Siegeszug hingelegt, der seinesgleichen sucht.
Doch was ist eigentlich dieses Moodle?
Moodle ist eine Lernplattform für Studenten. Doch die Plattform ist viel mehr. Im Hintergrund von Moodle steht eine Software-Installation, die es ermöglicht, im Internet digitale Kurse zu entwickeln und diese via Frontend anbieten zu können. Die Plattform ist Open Source und wird laufend weltweit weiterentwickelt und ergänzt. Jeder und jede darf den Sourcecode einsehen und für die eigene Institution
verändern. So entsteht das beste und anpassungsfähigste Lernsystem auf der ganzen Welt. Dies jedenfalls ist die Vision des Unternehmens. Das Tool ist sehr einfach auf PHP und SQL programmiert und kann auch jedem Rechner und Server mit PHP und SQL betreiben werden. Sowohl Windows, Mac und auch Linux unterstützten die Plattform.
Was macht Moodle so besonders?
Das System gilt als das Online-System im Lernbereich schlechthin. Die Studenten haben die Möglichkeit, auf dynamisch veränderbare Websites zuzugreifen und damit zeit- und ortunabhänig Lernen zu können. Im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung und insbesondere im Rahmen der COVID-Pandemie war dies von unschätzbarem Wert. Doch die Studierenden können weit mehr damit anstellen. Die Plattform ist nicht nur ein Zugang für Lerninhalte, vielmehr stellt es eine Plattform für die Verwaltung des gesamten Studiums dar. Darin finden sich sowohl Unterlagen zum Unterricht wie auch Stundenpläne oder Informationen der Schule. Zu den wichtigsten Feautures gehören unter anderem die moderne und leicht bedienbare Oberfläche, das personalisierte Dashboard, die Kommunikation und Kollaborationstools sowie der Kalender und die persönliche Dateiverwaltung. Um im Datenraum eine geschützte Übertragung zu garantieren, kann ganz einfach gesorgt werden.
Grundgedanke
In seiner ersten Phase wurde Moodle entwickelt, um die Lernphilosophie «der Weg des Denkens» digital umzusetzen. Der Begriff «soziale fördernde Pädagogik» wird in diesem Zusammenhang des Öfteren verwendet. Die Plattform soll beim Schüler oder Studenten die Charaktereigenschaften Förderung, Lernen durch Vermittlung sowie sozialer Konstruktivismus weiterentwickeln. Moodle geht in seiner ersten Version davon aus, dass Menschen grundsätzlich ihr bereits existierendes Wissen aktiv mit ihrer Umgebung teilen wollen. Viele Features der ersten Version zahlen auf diese Hypothese ein. (Kollaboration, Forum usw.)
Alles, was der Student liest, sieht, hört oder fühlt, verknüpft sich automatisch mit bereits existierendem Wissen verknüpft. Es ist daher extrem wichtig, dass man genau diese Sinne im Rahmen einer digitalen Plattform anspricht. Neues Wissen kann nur dann effektiv entstehen, wenn bestehendes Wissen bestätigt und mit neuen Faktoren ergänzt wird. Genau diesem Ansatz folgt das Unternehmen in der Konzeption seiner Struktur. Der Lernende soll in der Lage sein, Unterrichtsstoff sowohl zu lesen, zu hören sowie analog oder digital bearbeiten zu können. Alles über eine Plattform – Moodle!
Digitale Vermittlung
Selbstverständlich soll der oder die Lernende auch neue Stoffe lernen und effizient anwenden können. Das Wort Konstruktivismus, welches tief in der Strategie von Moodle verankert ist, beschreibt, dass der Lerninhalt besonders dann aufnahmefähig ist, wenn man ihn für andere wiedergegeben muss. Genau dass ist der Sinn hinter all den Foren und Beiträgen in Moodle. Der Lernende soll das Erlernte reflektieren und in seinen Worten für die nachträglichen Studenten oder Studentinnen weitergeben können. So lernt nicht nur der Verfasser der Informationen mehr über dessen Inhalt, sondern auch alle anderen, die damit arbeiten.
Sozialer Konstruktivismus
Hier kommt der soziale Aspekt ins Spiel. Gemeinsam geteiltes Wissen ist um ein Vielfaches effizienter als isoliertes Wissen. Dank der Open-Source Plattform Moodle lässt sich Wissen jederzeit effizient und effektiv mit anderen teilen und diskutieren. Dies verhilft sowohl dem eigenen Ziel beim Lernen als auch dem Erfolg von partizipierenden Studenten.
Fazit
Moodle hat sich in den letzten Jahren mehr als nur etabliert. Viele Fachhochschulen und Universitäten setzen seit Langem auf den
Branchenleader. Die Plattform hat sich durchgesetzt, weil es nicht nur eine Anleitung für Studenten beinhaltet, auf welcher sich Schüler die Informationen abholen können. Vielmehr ist Moodle eine Plattform, die Studenten mit Dozenten und anderen Studenten verknüpfen soll. Genau so entsteht die in der Vision von Moodle festgehaltene Lernumgebung. Alle sollen von allen profitieren und lernen können. Extrem wichtig bei der Einführung oder dem Betrieb von Moodle ist jedoch stets die Begleitung durch die Schule respektive den Dozenten. Der Schüler oder Student muss angeleitet werden, mit der Plattform zu arbeiten. Nur so entsteht die für alle Seiten fruchtbare digitale Lernumgebung in der modernen Welt.
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Daniel Faust ist Redakteur im Content-Team der Biteno und betreut den Blog der Biteno GmbH.